Wirtschaftsspiegel Thüringen – Ausgabe 01/2021

Produktion in Thüringen 9 Fotos: Michael Reichel/arifoto,Seitec Am 01.04.2021 startet eine neue For- schergruppe am Thüringer Zentrum für Maschinenbau (ThZM) unter Koordi- nation der TU Ilmenau. Die Forschenden der TU Ilmenau, Hochschule Schmal- kalden und EAH Jena beschäftigen sich mit Verschmutzungen auf metallischen und nichtmetallischen Bauteiloberflä- chen durch den Fertigungsprozess und deren Reinigung mittels Laserstrahl. Öle, Fette oder Formenreiniger sowie Materialrückstände und Zunder führen am Ende des Produktionszyklus beim Lackieren oder Galvanisieren zu Fehlern und damit Ausschuss. Die bisherige Lö- sung besteht entweder in teurer Nach- arbeit oder dem Aussortieren des End- produkts. Der Ansatz der Forschergruppe inte- griert eine berührungslose Reinigung mit dem Laserstrahl im Fertigungs- prozess. Im Gegensatz zur nasschemi- schen Reinigung wird der Einsatz von Gefahrstoffen vermieden und kann bei- spielsweise auch in Reinräumen einge- setzt werden. Da die Verschmutzungen lokal oder inhomogen verteilt sind, ent- wickeln die Forschenden eigens für diesen Aufgabenbereich eine multi- spektrale bildbasierte Sensorik zur orts- aufgelösten Detektion der Verunreini- gungen. Die Signale werden intelligent mit Methoden des maschinellen Ler- nens verarbeitet. Ziel der Entwicklung ist eine geregelte Reinigung während der Herstellung von Halbfabrikaten aus Metall, Kunststoff und Glas mittels Laserabtragprozessen. Im Ergebnis wer- den durch Minimierung von Ausschuss und Nacharbeit Ressourcen eingespart. Das Vorhaben ist durch den Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäi- schen Sozialfonds der Europäischen Un- ion gefördert. (ap) Abbildung 4: Geregelter Laserprozess Intelligentes Reinigen von Bauteiloberflächen im Fertigungsprozess Forschergruppe RessFBBM Die Forschergruppe „Hybrid4“ erarbeitet mit technologieübergreifenden For- schungsarbeiten einen signifikanten Wissensvorsprung entlang der gesam- ten Wertschöpfungskette vom Werk- stoff über die Bearbeitung und das Fügen bis hin zum fertigen Bauteil un- ter dem speziellen Gesichtspunkt der Verknüpfung hybrider Materialien und Technologien. Die beteiligten Partner informieren über das ThZM sowie in re- gelmäßigen Fachveranstaltungen und Workshops über den Fortgang der Ar- beiten sowie die Ergebnisse. Projekt- beginn war der 1. Januar 2020; die Lauf- zeit beträgt 30 Monate. Das Vorhaben ist durch den Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäi- schen Sozialfonds gefördert. (ap) Abbildung 3: Beispiel Freiform- geometrie a) 3D-gedrucktes Bauteil aus speziellen Kunststofffasern mit enthaltenen Keramikpartikeln im Leichtbau durch reduzierten Infill; b) Ultraschallunterstützte Ober- flächenbearbeitung des gesinterten Bauteils auf Sollmaß; c) Fertiges Hybridbauteil (Quelle: EAH Jena) „Mir gefällt, dass das ThZM in jüngster Zeit neue Formate der Kommunikation der Netzwerkpartner untereinander eingeführt hat. Damit nimmt es nicht nur die neuen Erfordernisse durch die Pandemie auf, sondern reagiert auch flexibel auf die Bedürfnisse der Unternehmen.“ Frank Seiferth, Geschäftsführer SEITEC GmbH

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